Olga

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Olga ist 38, es geht ihr gut. Sie arbeitet im Lotos, einer Strandbar, wo man gut den ganzen Tag verbringen kann. Seit ein paar Jahren haben sie davor Sonnenschirme und Liegen aufgestellt, sogar einen Life Guard Turm mit Rettungsschwimmer, das kostet die Gäste fünf Euro am Tag, das ist hier nicht Lignano. Jeden Tag läuft Olga einige hundert Male von der Bar hinunter zum Strand und wieder retour. Das hängt sich an. Sie wäre lieber irgenwoanders, in Asien, in Südamerika, in Afrika.
Olga kommt aus Thessaloniki im Norden Griechenlands, trotz der Kirse möchte sie ihr Land nicht verlassen. Sie verdient nun deutlich weniger Geld als früher, kommt nur so irgendwie über die Runden, alles muss länger warten: Die Anschaffungen ebenso wie das Bezahlen der Rechnungen. Es ist ein rechtes Dahinwurschteln, aber am Ende, sagt sie, ist es doch so: „Jeder möchte ein Stück von Griechenland, weil es so schön ist.“

Die Griechen sind „gierig“, sagt sie, und Europa wird „kollabieren“. Schon jetzt können viele Leute nicht überleben, werden in Krankenhäusern nicht behandelt oder haben keine Chance auf eine Ausbildung. Was kann man tun? „Nicht jeder kann Arzt werden und helfen. Aber wenn jeder an seinem Ort das Beste tut, dann wird die Welt ein bisschen besser werden.“
Früher war Olga wie viele hier ein Hippie girl. „It was nice“, aber es ist kein wirkliches Leben. „I still believe in love, in good, in unity“. Sie lebt alleine, nachdem sie lange Jahre Beziehungen hatte und auch mal verheiratet war. Aber nun genießt sie ihren „Frieden“, sagt sie lachend. Möchte sie Kinder?
„If it comes. Easy.“

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