Berni

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Berni ist 37, es geht ihr „ganz brauchbar“. Sie ist Teamleiterin in einem Callcenter, wo sie elf Leute unter sich hat, den Job macht sie seit zwölf Jahren, vier Tage in der Woche in Schichtarbeit. Es rufen dort nicht die ganze Zeit Leute an, im Gegenteil: „Zur Zeit könnte sogar ein bisserl mehr los sein!“ Sie begann dort zu arbeiten, als sie die Matura nachmachen wollte, die reguläre Matura hat sie damals nicht gemacht, „weil es mir nicht so gut ging.“

Zusammen mit ihrer Schwester pflegte sie ihre kranke Mutter, von ihrem zehnten Lebensjahr an über zwanzig Jahre lang. Warum tut man das als junger Mensch, wie schafft man es? „Es ist eine sinnvolle Aufgabe, sehr unmittelbar, man bekommt sehr direkte Rückmeldungen. Aber man muss auch aufpassen und sich seine Energie sehr gut einteilen.“ Bernis Mutter starb vor vier Jahren, ihr Tod war für sie ein großer Einschnitt.

Oft spielt sie auf ihrer gebrauchten Flamencogitarre, ihr Lehrer aus Uruguay, „der seinem großen Meister nach Wien nachgereist ist“, bringt ihr gerade eine Melonga bei. Als wir uns beim Maronifest eines Freundes treffen und dessen Tochter plötzlich Rammstein auflegt, kann Berni alle Text auswendig: „Die mag ich ganz gerne beim Autofahren.“

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