Hans Herbert ist 67, es geht ihm – „jaja, eh gut“. Er ist auf der Buchmesse unterwegs, um sich nach den neuesten Hörbüchern zu erkundigen, früher konnte er normal sehen und las auch ständig, nun ist seine Sehkraft extrem eingeschränkt, und lesen kann er nicht mehr. Daher konsumiert er nun Literatur über Hörbücher, sie sind für ihn „die Fortsetzung des Lesens“.
„Man sucht die neuesten Bücher, und dann schaut man, wie schnell sie umgesetzt werden auf Hörbücher.“ Am liebsten hört er Internationale Bücher, und da hat er zwei Probleme: Die Übertragung ins Deutsche dauert oft schon sehr lange, und dann erst recht die Umsetzung als Hörbuch. Dass sie relativ teuer sind, findet er okay, „Bücher haben ihren Preis.“ Er ist Käufer und leiht aus.
Hans Herbert ist mit einer ebenfalls blinden Kollegin unterwegs, mit der zusammen er Sport betreibt – Laufen, Klettern, auch wettbewerbsmäßig. Er gewann Österreichische Meisterschaften lief auch schon den New York City Marathon in 5 Stunden und 17 Minuten. Der Start erfolgt auf der berühmten Verrazzano Bridge draußen in Brooklyn, die den Stadtteil mit Staten Island verbindet und nach Giovanni da Verrazzano benannt ist, einem italienischen Entdecker, der 1524 als erster Europäer die amerikanische Atlantikküste von Florida bis New Brunswick befuhr. „Wenn da auf der Brücke alle gemeinsam weglaufen, dann schwingt die ganz schön!“