Kirstin

Photo0099

Kirstin ist 53, es geht ihr gut. Sie hat gerade in einem Yogastudio im 8. Wiener Bezirk ihr Buch Was ist Yoga? vorgestellt, der Raum war gut gefüllt, die Leute saßen ohne Schuhe auf Polstern oder auf Matten, und anschließend gab es vegetarisches Fingerfood, Ausnahme: ein Thunfischsalat. Die Trinkbecher sollte man beschriften.

Mit 16 fiel Kirstin das Buch „Yoga für jeden Tag“ von Kareen Zebroff in die Hände. „Da war auf jeder Seite eine Übung dargestellt, und auf der anderen Seite war diese Grinsekatze Zebroff mit dieser toupierten blonden Frisur.“ Das Buch hat sie mit nach Hause genommen, hat alles brav geübt, und dann hat sie entdeckt, dass es nicht weit von ihr eine Yogaschule gab, wohin sie ihre Schwester mitschleppte. Seither macht sie eben Yoga, „mal ein bisschen mehr, mal ein bisschen weniger.“ Als Jane Fonda mit Aeorobic anfing, war sie dafür nicht mehr zu begeistern.

Letzte Woche hatte sie eine Lesung auf der BUCH WIEN, und zwar auf der Kochbühne, weil Yoga dem Kochen zugeordnet wird, vielleicht wegen „Veganes Yoga“, das es auch gibt. Die das machen sind dafür, dass die zahlreichen Figuren, die nach Tieren benannt sind (Der Frosch, Der Gorilla, Die Heuschrecke…), eben nicht mehr nach Tieren benannt werden, weil dadurch das Tier zum Objekt degradiert wird. Während ihrer Lesung kommt der Vorschlag, die Figur „der Hund“ möge in Zukunft „Karfiol“ genannt werden. Weil Kirstin nach so vielen Jahren Yoga tiefenentspannt ist, kann sie herzhaft darüber lachen.

Ein Kommentar zu „Kirstin

Hinterlasse einen Kommentar