Franz

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Franz ist 50, es geht ihm gut. Der Wirt des Gasthauses Kemmetmüller fand eines Tages auf dem Balkon seines Hauses einen kleinen, verletzten Vogel. Er nannte ihn Charly, schloß ihn in sein Herz und kümmerte sich rührend um ihn. Nach einigen Tagen dachte er bei sich: Charly ist über den Berg, der wird wieder werden.

Nach einigen weiteren Tagen dachte er bei sich: Charly kann wieder in die freie Natur entlassen werden. Schweren Herzens nahm er den süßen Vogel in seine riesigen Hände und überantwortete ihn den Kindern, die ihn freilassen sollten. Er sagte noch zu ihnen: „Paßt´s auf!“

Als hätte er geahnt, dass im wunderschönen Gastgarten des Wirtshauses der Kater Adolf warten würde, der dort jeden Tag vom Nachbarn herüber kommt und sich ein lässiges Leben auf der faulen Haut macht. Charly startete also in seine neue gewonnene Freiheit, nur um wenig später im Mund des Katers zu landen.

„Wie wenn er schon die Serviette umgehängt gehabt hätte!“, sagt Franz.

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