Luma

Luma ist 19, es geht ihm gut. Der gebürtige Isländer studiert Medizin in Wien, auf seinen hohen, pinken Schuhen steht er zwei Meter hoch vor mir. Die Corsage zieht sich gerade ein bisschen eng um seine Brust. aber er fühlt sich „gut in meinem outfit, auch wenn ich hier im 15. Bezirk ein bisschen ängstlich bin.“ Gerade wurde er aus einem Auto heraus wieder mal angeschrien, den Ausdruck „Schwuchtel“ hört er dann praktisch immer.

„Generell würde ich mich als flamboyant bezeichnen“, sagte Luma, „als genderunkonform.“ Er identifiziert sich als Mann, fühlt sich gut als solcher, aber „mein expression style ist halt ein Mix aus beidem.“ Letzte Woche trug er „ein typisch maskulines Männerhemd mit Bürokrawatte in Kombiation mit High Heels“, die auffälligen Brillen bestellte er über eine asiatische Online-Plattform.

Wenn er auf der Straße geht, sieht er in Wien „nur normative Menschen, das könnte ruhig ein bisschen mutiger sein.“ Am besten war es für ihn, im englischen Manchester zu leben. Hier in Wien frei zu leben, so wie er es möchte, das kann er nicht. „Leider.“

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