Peter

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Peter ist 39, es geht ihm gut. Er sitzt im Gastgarten seines Q Restaurants im oberösterreichischen Windischgarsten, trinkt Almdudler und raucht zufrieden ein paar Zigaretterl. Gleich sperrt er auf, anspruchsvolle Küche inmitten von Schweinsbraterl- und Knödelland, sieben Gänge für 77 Euro. „Regionaler Koch, regionale Prodkte“, sagt er, nur die Garnelen muss er von außerhalb holen. Er wurde bereits im Falstaff erwähnt, eine Haube oder ein Stern in den großen Gastroführern sind das nächste Ziel. Der Sommer, sagt er, „war der Hammer“, die ganzen Wiener Hipsterfamilien, die normalerweise anderweitig urlauben, hätte ihm die Bude eingerannt.

Heute feiert Peter fünften Hochzeitstag mit seiner Alena, mit der zusammen er zwei Kinder hat: Elias ist dreieinhalb, Pia ist ein Jahr alt. Mit Alena zusammen hatte er früher anstelle des Restaurants einen Hairsalon, aber die Haare interessierten ihn irgendwann nicht mehr. Seine Haare lässt er sich nun fünfzig Meter weiter die Straße hinauf bei der Kollegen schneiden, der Mafiastyle ist, so sagt er, „die letzte Frisur vor der Glatze.“

Noch ein bisschen früher hatte er auch eine Bar. „Da war ich immer bis fünf Uhr in der Früh da.“ Auch das interessierte ihn dann nicht mehr. Heute ist er froh, wenn er um Mitternacht zu Hause ist und zu seinen Liebsten unter die Decke kriechen kann. Das Erntedankfest morgen im Ort wird er daher auch ausfallen lassen, lieber mal länger schlafen.

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