
Rosa ist 29, es geht ihr sehr gut. Sie händigt mir im Franz und Julius einen Espresso to go aus, dabei erzählt sie: „Ich habe vor zwei Tagen in Theater- Film- und Medienwissenschaften den Master gemacht“, 29 wäre dafür das perfekte Alter. Sie hat auch schon die erste Email mit MA unterschrieben, wir gratulieren. In ihrer Arbeit hat sie sich mit „einer bestimmten Repräsentation von Frauen in Science-Fiction-Filmen auseinander gesetzt, mit Meerjungfrauen und anderen Frauen, die auf eine bestimmte Art und Weise dargestellt werden: Sehr naiv, kindlich, aber eben im Körper einer sexualisierten Frau.“ Zuvor hat sie sich eingehend mit „feministischer und postkolonialistischer Filmtheorie“ auseinader gesetzt, weil im Bereich Film auf jeden Fall etwas zu verändern wäre: „Der Film repräsentiert die Gesellschaft, da wird gezeigt, was gezeigt werden soll, und das ist erschreckend.“
Österreichische Filme? „Die hab ich insgesamt nicht so gerne, weil ich das Deutsch oder Österreichisch in diesen Filmen nicht aushalte.“ Also lieber Terminator 3 mit Muskelprotz Linda Hamilton? „Uuh, der ist ja nochmal problematisch auf einer ganz anderen Ebene. Da hat Ivonne Tesca über Musclelinity statt Masculinity geschrieben.“ Und wenn der Film trotzdem gut wäre, dürfte man ihn gut finden? „Wem er gefällt, bitte. Ich hab ihn nicht gesehen, vielleicht ist es eh zu früh, um zu judgen.“
Sie hat noch einen zweiten Job in der Staatsoper, wo sie den „Revisionsdienst“ macht: Da bin ich quasi für den Abend die Chefin. Wenn Feuer ausbricht, lässt se den Vorhang runter, so ungefähr. Ihren letzten Dienst versah sie am 2. ovember, da war das Attentat, und sie kam erst um . Sie ist froh, dass sie diese zwei Jobs hat. Im Kunstbereich ist es gerade sehr schwer, das wußte sie aber. Ihre Omas hat sie ermahnt: Mach doch was, was nicht so brotlos ist, was bist du denn dann?“ Jedenfalls glücklich mit dem, was sie tut.