
Die Winters, Part 2: Iris ist gerade 26 geworden, es geht ihr gut. Sie ist schon vor neun Jahren bei ihrer Mutter Ursula (siehe vergangene Woche) ausgezogen und kam in der WG ihrer Schwester Jana unter, nach zehn weiteren Umzügen in Wien lebt sie nun allein.
Heute erinnert sie sich mit Ursula zusammen an die erste Familienwohnung unterhalb der Westbahnstrecke, wo früher der Straßenstrich war: „Klo auf dem Gang mit vier anderen Parteien zusammen; eine Dusche, die unter (Stark-)Strom stand, sehr gefährlich; ein Keller, wo Spritzen herumlagen.“ Aber auch: „Ein Fenster, das Papa und Mama blau angestrichen hatten, das liebten meine Schwester und ich, von dort aus schauten wir immer in den Hof.“ In dem war eine Lackfabrik.
Iris ist Steinbock mit Aszendent Waage, „das schafft Abenteuerlust“, sagt sie, darum nennt ihre Mutter sie auch „die Abenteurerin“. Sie geht gerne mal auf den Schneeberg barfuß laufen, und zwar im Schnee: „Manchmal reiße ich mir dabei die Füße auf. Das zieht dann eine schöne rote Spur. Die Hunde dort werden dieser folgen, und die Hundebesitzer werden nicht wissen, warum. Das würde ich gerne mal filmen, von weit weg“, träumt die Studentin
an der Grafischen, die über manche Hundebesitzer sagt, dass diese sich Hunde als „Liebessklaven“ halten würden. Der Kontakt mit ihnen würde nämlich das Kuschelhormon Oxytocin ausschütten, und das bräuchten viele, weil sie so einsam wären.
Hingegen: „Meine Mama ist die liebste der Welt! Sie schaffte es, mit uns Kindern eine Beziehung aufzubauen, wo es keine Berührungsängste gibt. Wir kuscheln sogar zu Weihnachten immer noch auf einem Haufen zusammen!“ Als Geschenk gibt’s dann Oxytocin ohne Ende.