
Gerhard ist 60, es geht ihm gut. Der Bezirksvorsteher des 15. Wiener Gemeindebezirkes Rudolfsheim-Fünhaus hat mit seinen Roten am vergangenen Wahlsonntag zwar ein halbes Prozent abgebissen, „aber man kann trotzdem zufrieden sein“, sagt er, 38,5 Prozent sind nicht nichts. Hat er also gefeiert? „Na, gefeiert hab ich nicht, ich war bis zehn, halb elf drüben in der Bezirksvorstehung und bin eigentlich sehr müde nach Hause gekommen.“ Hat diesmal alles funktioniert bei der Auszählung? „Alles!“
Wie läuft es in so einem Bezirksparlament? Gibt es Soletti und Bier? „Das weniger“, lacht er, „höchstens Mineralwasser.“ Und verstehen tut er sich auch mit den Vertretern der anderen Parteien recht gut. „Es sind die Zugänge halt so, dass nicht alle gleich nein sagen, wenn einer eine Idee hat. So ein Bankerl hat ja kein Schleiferl in dieser oder jener Parteifarbe, es ist ein Bankerl, und wichtig ist, dass es aufgestellt wird.“
Was ist die beste Hütte im 15.? „Noch immer der Augustin. Den kenn ich von meiner Jugend her. Die Vorbesitzerin, die hat ja gehabt einen Papagei.“ Hat er vom Papagei gelernt, wie man eine gute Rede hält? „Na“, lacht er, „das hab ich nie richtig gelernt. Wichtig ist, dass ich überzeugt bin von dem, was ich sage. Auf einer höheren Stufe täte ich mir schwerer.“
Wie viele Bäume haut er nächstes Jahr um? „Gar keinen!“