Edith

Edith ist 57, es geht ihr gut. Die gebürtige Linzerin kam 18jährig nach Wien, wo sie sich erst relativ spät mit 23 Jahren über eine Kleinanzeige im damals noch gedruckten BAZAR ein erstes gebrauchtes Saxophon zulegte. Heute spielt sie ein Instrument aus der französischen Fertigung „Henri Selmer, Paris“ mit einem eher schweren, vollen Klang.

„Es gab damals praktisch keine Frauen, die Saxophon spielten“, erinnert sie sich. „Dann kam die großartige englische Saxophonistin Barbara Thompson in Österreich vorbei. Sie war ausschlaggebend dafür, dass ich mich überhaupt zu denken getraute, dass ich das als Frau auch machen könnte. Oder die vielseitige Saxophonistin und Flötistin Martina Cizek.“

Mit vielen sehr guten Lehrern, aber ohne Studium, eignete sie sich ihr Können an. „Jedes Instrument stellt einen irgendwann vor Schwierigkeiten, wenn man einen gewissen Level erreicht hat, darum arbetet man ja sein Leben lang daran.“ Auf der Bühne ist sie durchaus extrovertiert, z.B. mit ihrer Band Freemotion: „Ich bin bekannt für meine Solos, das ist sicher eine Stärke von mir. Wichtig ist aber die Kommunikation mit den Kollegen“, damit die auch zu ihren Solos kommen.

Ein liebstes Jazzalbum hat sie nicht, besonders gerne hört sie aber Archie Shepp, Sonny Stitt, Gigi Gryce, Hank Mobley oder Steve Coleman. Gerne taucht sie in die sehr lebendigen Szenen Afrikas, aber auch von Harlem und Brookly in New York („Lee Odom! Caroline Davis!“) ein, dann geht´s los mit Jammen. „Kann man da einfach mitmachen?“ „Wenn die Locals finden, dass man gut genug ist – Ja! Man muss es halt einfach tun!“

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