Sarah ist 29, es geht ihr sehr gut. Sie lebt zusammen mit ihrer Familie in Wien, als Jugendliche kam sie 2005 aus Afghanistans Hauptstadt Kabul hierher. Wien ist „natürlich besser als Afghanistan!“, sagt sie. „Alles was mit Frieden und Freiheit zu tun hat, ist gut.“ Auch als Frau kann sie hier freier leben.
Sarah ist immer im Ersten Bezirk unterwegs, meist mit ihrer 21jährigen Schwester, die Medizin studiert. Sarah arbeitet in der Schönheitsmedizin, im berühmten „Goldenen Quarter“ hat sie einen Job in einer Klinik, wo reiche Russinnen, Chinesinnen, Österreicherinnen hinkommen. Sie macht vornehmlich Hautbehandlungen: „Peeling, Laserbehandlungen, ich entferne Flecken“, und das ganze acht oder zehn Stunden am Tag. Sie ist angestellt, arbeitete aber auch schon mal auf Provision, und es macht ihr „voll Spaß“, da ihr Schönheit selbst sehr wichtig ist. Würde sie an sich selbst auch etwas machen lassen, chirurgische Eingriffe, die der Schönheit dienen? Sie lacht. „Voll! Ich würde alles machen lassen!“
Möchte Sarah traditionell einen reichen Mann finden, der sie heiratet und versorgt? „Muss nicht sein. Ich bin wirklich sehr selbstbewußt und selbständig.“ Sarah arbeitet so viel, dass sie sich in ihrer neuen Heimat Wien bereits eine Eigentumswohnung leisten konnte.