Thomas

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Thomas ist 53, es geht ihm „ekstatisch“, und zwar wegen seiner Meditationen. Seine „Suche nach der Wahrheit, nach sich Selbst, nach Gott“ begann bereits im Alter von vier Jahren, seine Eltern haben ihn nie irgendwie beeinflusst oder gar davon abbringen wollen. Wobei er von einem „Gott im universellen Sinne“ redet, „der katholische ist auch universell. Gott wohnt in deinem Herzen, das ist der kürzeste Weg zu ihm. Aber oft machen wir lange Umwege.“

Wie funktionierts? „In sich gehen, sich spüren, den Puls spüren, sich selbst finden.“ Das geht mit wenigen Minuten am Tag oder ein paar Stunden, „je nachdem, es funktioniert überall.“ Er hat eine bürgerliche Wohnung, arbeitet in einem bürgerlichen Beruf, „ich bin ganz durchschnittlich.“ Gerade ist er auf dem Weg in die Lugner-City, wo er im Asia Restaurant im vierten Stock die Chefin der Hindus in Österreich treffen wird. In zwei Wochen steht das große Krishna-Fest an, da wird er live dabei sein.

Heute hat er auch schon versucht, beim Päpstlichen Nuntius in Wien eine Audienz zu bekommen. Der ist nämlich auch für Indien zuständig, wo Thoams sein halbes Leben verbringt. Dort „führen die Katholiken ziemlich schlimme Sauerein auf, Ausbeutung der Ärmsten im Namen von Jesus Christus.“ Und über die Sauereien, die er gesehen hat, wollte er mit ihm sprechen, aber er ist im Urlaub. Im Winter, wenn es hier kalt ist, wird er wieder hinfliegen, nach Thiruvananthapuram, der Hauptstadt des Bundesstaates Kerala. Der Name der Stadt geht ihm wie nichts über die Lippen, kein Wunder, beherrscht er doch auch alte Sanskrit – Veden fließend.

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