Kati geht es gut, sie wird bald 37. „Gott sei Dank“, sagt sie, „ich kann es kaum erwarten!“ Denn mit jedem Lebensjahr werde sie gescheiter. „Ich bin echt entspannt, muss ich sagen, das ist eine der wenigen Lebensphasen gerade, wo ich echt entspannt bin.“ Sie kommt aus Burghausen in Bayern, „da gibt es ein Internationales Jazzfestival, wo schon alle gespielt haben, die Rang und Namen haben. Aber das ist natürlich alles nichts gegen Wien!“ Da kann sie mitten in der Nacht auf eine Blechtonne springen und sich in Pose werfen.
Ausschauen tut sie ihrer Meinung nach gerade „sehr gediegen und total normal, ich kleide mich halt gerne. Schau, die Hälfte von meinen Kleidern hab ich vereerbt gekriegt, meine Mama hat schon alles aufgehoben, das schlepp ich mit. Und ich selbst sammle Kleider, seit ich 14 bin.“ Sie kauft altes Zeug, das meistens nicht paßt, bringt es zum Schneider und lässt es restaurieren. „Sachen, die 30 Jahre alt sind, halten trotzdem länger als der Scheiß, den man überall kaufen kann. Fuck Discounter! Die find ich wahnsinnig Scheiße!“ Peckerl sammelt sie auch. „Meine erste Tätowierung siehst du jetzt aber nicht!“, lacht sie, „da war ich 17!“
Seit wann sie in Wien ist? „Jetzt lass mich sinnieren, 2012? Na, Schmarrn! 2008! Und ich bin sieben Mal umgezogen, mich hat es umanandatrieben. Angefangen in der Thaliastraße, dann in die Nußdorferstraße, dann Wichtelgasse, von dort zum Radetzkyplatz, dann Kundmanngasse, dann Esterhazygasse, und jetzt in die Burggasse. „Weißt eh, wie man in Bayern sagt? Zwei Mal umgezogen, einmal abgebrannt.“